Moers. Der Wochenmarkt in Moers-Meerbeck soll attraktiver werden. Dazu gibt es verschiedene Handlungsempfehlungen von Experten. Das sind die Ansätze.

Der Wochenmarkt in Moers-Meerbeck soll perspektivisch aufgewertet werden. Das ist notwendig, weil der Zuspruch nachlässt. Nun sind rückläufige Besucher- und Händlerzahlen kein exklusives Problem in Meerbeck. So schreibt auch die CIMA Beratung + Management GmbH aus Köln in ihrer Bewertung der Situation in Deutschland, dass Lebensmittelbetriebe zunehmend eine Konkurrenz für die Wochenmärkte darstellten, dieses insbesondere durch ihre Öffnungszeiten.

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„Wochenmärkte finden klassischerweise größtenteils vormittags statt. Damit sind sie häufig nicht kompatibel mit den Einkaufszeiten der arbeitenden Bevölkerung“, heißt es unter anderem in einer als Wochenmarktkonzept Meerbeck betitelten Analyse, die das Büro für die Stadt Moers erstellt hat. Benannt werden zudem das große Warenangebot in Lebensmittelmärkten und Discountern sowie auch rückläufige Händlerzahlen auf den Wochenmärkten.

Die Stadt Moers will beim Wochenmarkt gegensteuern

In Moers will die Stadt nun gegensteuern. Neben dem gesamtgesellschaftlichen Trend sind weitere standortbezogene Gründe für den nachlassenden Zuspruch gefunden worden. Hier ist von „abnehmender Qualität und Vielfalt des Angebotes“ sowie gestalterischen und funktionalen Defiziten des Marktplatzes als öffentlicher Raum die Rede. Herausforderungen sind demnach auch die mangelnde Aufenthaltsqualität wegen fehlender Sitzmöglichkeiten, mangelnder Sauberkeit und begrenzter Nutzungsmöglichkeiten. Klingt nicht gut, dagegen kann aber etwas getan werden.

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Hier kommt das sogenannte Wochenmarktkonzept ins Spiel. Das Büro hat zunächst die Ist-Situation dargestellt und verschiedene Szenarien durchgespielt. Unter anderem ist mit dem Parkplatz Blücherstraße ein alternativer Standort für den Wochenmarkt in den Blick gezogen worden. Da der allerdings keine einzigartigen Vorteile bietet und laut CIMA auch Kunden und Marktbeschicker ungern auf diese Fläche ausweichen möchten, scheint diese Alternative offenkundig vom Tisch, bevor man sie unnötig schönredet.

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Die Analysten sehen auf dem Meerbecker Wochenmarkt größere Angebotslücken. „Ein differenzierteres Angebot an Waren würde ein größeres Publikum ansprechen und vor allem in Verbindung mit einem gastronomischen Angebot den Aufenthalt von Besuchenden fördern“, heißt es in der schriftlichen Ausarbeitung. Der Marktsamstag sei in Bezug auf Frischeware etwas besser aufgestellt, was auch darauf zurückzuführen sei, dass mittwochs weniger Angebote an Obst und Gemüse, Eiern sowie Fleisch und Wurst verfügbar seien. Die hohe Anzahl an Textilständen an beiden Markttagen wird als kritisch betrachtet. Immerhin bescheinigt das Büro dem Wochenmarkt, dass er die Mindestanforderungen erfüllt und dass ein Stammpublikum die „Kernkompetenzen“ (Regionalität, Frische, etc.) schätzt.

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Derzeit sind Maßnahmen zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen aus dem besagten Zukunftskonzept in Erarbeitung; das hat die Verwaltung der Politik mitgeteilt. Kurzfristig soll die Standanordnung an den beiden Markttagen angepasst werden, damit eine kompaktere Aufstellung und damit eine attraktivere und sichere Atmosphäre auf dem Marktplatz erreicht wird, heißt es da. Die ansässigen Marktbeschicker werden demnach in die Erarbeitung der Maßnahmen einbezogen.

Es soll sich auch städtebaulich was tun in Moers

Mittelfristig sind laut Stadtverwaltung zudem Maßnahmen zur besseren Wahrnehmung des Marktplatzes sowie der Imagesteigerung angedacht. Zu diesen Aspekten hatte sich das Fachbüro ebenfalls ausgelassen. Teil der Überlegungen stellt eine städtebauliche Aufwertung im nördlichen Randbereich dar. Hier befinde sich die Verwaltung in Gesprächen mit einem privaten Investor, heißt es.

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Das Büro schreibt dazu: „Unmittelbar nördlich angrenzend wird der vollzogene Eigentümerwechsel des ehemaligen Meerbecker Hofs, der einst einen gern besuchten Treffpunkt im Stadtteil darstellte, eine zukünftige Neuentwicklung bewirken.“ Gemeinsam mit den Eigentümern werde ein Konzept erarbeitet, das eine vorteilhafte Nutzung für den Marktplatz berücksichtigt. Und weiter: „Eine publikumsintensive Nutzung des Erdgeschosses (z. B. Gastronomie) würde auch zur Belebung des Wochenmarktes beitragen.“ Das Konzept und die Schritte hatte zuletzt der zuständige Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt zur Kenntnis genommen.

Der Wochenmarkt in Moers-Meerbeck. Aufgenommen am 23. November.
Der Wochenmarkt in Moers-Meerbeck. Aufgenommen am 23. November. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel