B 85 gesperrt
Ludwigsstadt wird zur Großbaustelle
Insgesamt durchqueren täglich 2700 Fahrzeuge die Ortsdurchfahrt Ludwigsstadt, zehn Prozent davon sind Schwerlastverkehr. Das hat Spuren hinterlassen, die jetzt beseitigt werden. Zugleich sollen Parkflächen, Gehwege und Aufenthaltsflächen neugestal...
Insgesamt durchqueren täglich 2700 Fahrzeuge die Ortsdurchfahrt Ludwigsstadt, zehn Prozent davon sind Schwerlastverkehr. Das hat Spuren hinterlassen, die jetzt beseitigt werden. Zugleich sollen Parkflächen, Gehwege und Aufenthaltsflächen neugestaltet und somit das Bild der Ortsdurchfahrt verbessert werden. // Veronika Schadeck
F-Signet von Veronika Schadeck Fränkischer Tag
Ludwigsstadt – Die Ortsdurchfahrt der B 85 wird ab Ende Juli für längere Zeit gesperrt sein. Inzwischen wird das Großprojekt in der Hermann-Söllner-Halle vorgestellt.

Von Ende Juli 2023 bis Weihnachten 2024 wird es zu massiven Einschränkungen in der Ortsdurchfahrt Ludwigsstadt kommen. Der Grund ist die Sanierung der B 85 vom Rathaus bis zum Schwimmbad. Am Dienstagabend stellte Bürgermeister Timo Ehrhardt den Bürgern in der Hermann-Söllner-Halle die Baumaßnahme detailliert vor. Ehrhardt sprach in Zusammenhang mit der Sanierung von „einer großen Chance für Ludwigsstadt“.

Im Zuge der Baumaßnahme werden unter anderem die Fahrbahn erneuert und ein lärmmindernder Straßenbelag angebracht. Weiterhin werden Parkflächen, Gehwege und Aufenthaltsflächen neugestaltet sowie Freiflächen auf den einstigen Anwesen Kronacher Straße 17, 21 und 30 geschaffen. Auch sollen Wasserleitungen neu verlegt und der Kanal zwischen Haßbachbrücke und Schule erneuert werden. Zudem will die Stadt durch zwei Pflanzinseln „grüner“ werden.

30 neue Parkplätze nahe dem Bad

Der Ortseingang am Schwimmbad soll mit einer Schiefermauer mit Inschrift „Herzlich willkommen in Ludwigsstadt“ einladend gestaltet werden. Eine Infotafel soll auf verschiedene Veranstaltungen hinweisen. Auch sollen unterhalb des Schwimmbades 30 neue Parkplätze entstehen. Geschaffen werden soll ein Gehweg vom ehemaligen Kfz-Lorenz bis zum Freibad. Im Zufahrtsbereich zur Schule soll ein Fahrbahnteiler die Verkehrsleitung beeinflussen. Zudem soll in diesem Bereich Boden abgetragen werden, um bessere Sichtverhältnisse zu schaffen.

Was die Parkplätze betrifft, so sind Kurz- und Langzeitparkplätze geplant, damit zum einen Arbeitnehmer von angrenzenden Firmen länger parken und zum anderen Kunden in den Einzelhandelsgeschäften ihre Einkäufe tätigen können. Um die Kinder möglichst sicher zur Schule zu bringen, besteht während der Bauphase die Möglichkeit, dass diese von den Bushaltestellen im Stadtkern aus mit dem Schulbus zur Schule gebracht werden. Insgesamt, so Ehrhardt, stehen Investitionen in Höhe von 4,2 Millionen Euro an, davon finanziert das Staatliche Bauamt zwei Millionen Euro. Im Rahmen der Städtebauförderung erhält die Stadt 80 Prozent an Fördermitteln für ihren Anteil in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro. Baubeginn soll am 31. Juli sein.

Udo Madewitz vom Planungsbüro HTS Plan wies darauf hin, dass es beim Kanalbau zwischen Haßbachbrücke und Schule zu einer Vollsperrung kommen wird. Deshalb soll dieser Bauabschnitt in den Sommerferien durchgeführt werden. Bei den übrigen Teilbereichen werden die Bauarbeiten unter halbseitiger Sperrung durchgeführt, so dass Anlieferverkehr, Müllabfuhr, Schulbusverkehr etc. möglich sei. Bei der Vollsperrung müsse die großräumige Umleitung – diese führt vom Rennsteig und Kalte Küche über Probstzella – genutzt werden. Während der Bauphase sind Zufahrten in den einzelnen Teilbereichen nicht möglich. Die Einfahrten vor den jeweiligen Anwesen werden jedoch aufgeschottert. Er wies auch darauf hin, dass während der Wintermonate, in denen keine Bautätigkeiten möglich sind, die Sperrungen aufgehoben werden können.

Der Leiter des Staatlichen Bauamts, Jens Laußmann, sprach von einer „Operation am offenen Herzen“ und einer großen Herausforderung. Die Baumaßnahme erfordere gegenseitige Rücksichtnahme, Verständnis und Vertrauen. Matthias Fröba fragte, ob im Zuge der Baumaßnahme die vorhandene Straßenneigung beseitigt werden könnte. Denn dadurch komme es immer wieder mal bei starken Regen zu einem Wasserüberlauf in einzelnen Kellern von Anwohnern. Madewitz erklärte, dass die Querneigung nicht verändert werde. Jedoch versuche man, durch den Einbau von breiteren Rinnen und zusätzlichen Einlaufschächten das Problem zu minimieren.

Viele infos und ein Baustellenfest

Ehrhardt betonte, dass es ihm ein Anliegen sei, die Bürger rechtzeitig über die Baumaßnahme zu informieren. Während der Bauphase werde es Informationen geben. Zum ersten Mal wird mit der Firma Cima ein Baustellenmarketing eingesetzt. Neben Informationen über Baufortschritt und Sperrungen sei auch ein Baustellenfest geplant. Weiterhin werde es einen Baustellen-Newsletter, „runde Tische“ und Unternehmensstammtische geben. Man werde versuchen, so Timo Ehrhardt, die Teilabschnitte so zu gestalten, dass es zu möglichst wenig Einbußen und Behinderungen kommen wird.

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